15.9.2012
Vor meine Augen wird ein Horizont projiziert, Blau trifft auf Blau.Palmen rechts und links rahmen das Bild. Unten noch ein paar Inselflecken, oben durchsichtige Wolkenflecken. Es ist, zum allererstenmal in Indonesien, still. Ich mache mp3-Aufnahmen von meinen barfüßigen Schritten im Sand, im nassen Sand und im Wasser.
Ich habe heute, jawohl, Löcher in meinem T-Shirt genäht, und ich bin fünfzig Meter den Strand hinuntergelaufen und habe eine Flasche Bier in unserem Restaurant gekauft und mit Saskia getrunken. Ich bin auch schon mehrere hundert Meter durch das wellenlose untere Blau gekrault, den Blick auf meine Hände und darunter die hübschen bunten Fische, dabei kam ich vom Triathlon in hawaianischen Gewässern träumend bis zum Rand des Riffes, wo lieblich sich in unheimlich verwandelt und der Blick keinen Horizont mehr in der Tiefe findet.
Eigentlich wollte ich mal wieder etwas für mich aufschreiben, schließlich habe ich viel erlebt, aber auch viele Gedanken gehabt. Durchaus auch innerliche Widersachen, mit meinen Besuchern und ihrem Aktivitätswunsch, dem Nichtalleinsein, mit dem Gedanken, länger in Indonesien zu bleiben. Außerdem haben wir gestern die Komodowarane auf Rinca und Komodo gesehen, immerhin eines meiner Top-Tierziele Tierziele-Indonesiens. Leider machen mich aber auch Visa-Issues nervös.
Nun sind wir auf diese einsame Tropeninsel nach einer Stunde ohrenbetäubender Bootsfahrt gekommen, bekanntermassen Strom und Süßwasser nur rationiert zu Morgen- und Abendstunden. So kann ich auch nicht noch mehr emails schreiben, welche ich mir vorgenommen habe, sie schreiben zu müssen, denn der Akku ist nicht aufladbar und die Nachricht nicht sendbar.
Faszinierenderweise will ich jetzt aber schon gar nichts mehr. Es reicht, auf die Grenze zwischen den Blaus zu gucken. Später erneut Freiwasser-Kraultraining. Vielleicht schnorchel ich noch ne Runde.
Schade, dass wir morgen Mittag schon abreisen, den Vulkanen im Landesinneren von Flores entgegen.
PS:
Stefan Zweig hat sich 1942 mit seiner zweiten Ehefrau in Petrópolis, Brasilien, umgebracht. Ist das nicht erschütternd? Habe vor wenigen Tagen spontan Stefan Zweig auf mein Kindl gekauft. Fantastic! Lest Stefan Zweig.
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