Der Flug mit KLM war kalt und thrombotisch lang, aber das Essen das beste das ich je in einem Flugzeug erhalten habe. Das Flugzeug hat uns dann auf 2800 m ausgespuckt, waeren wir vor 1,5 Jahren hierher gekommen waere es eine Landung gewesen wie auf dem Flughafen Tempelhof, mitten in der Stadt, aber schlimmer: Umgeben von ein paar Fuenftausendern, eingerahmt von ein paar Hochhaeusern, zwei enge Bahnen nebeneinander... Jetzt ist der Flughafen ein Park. Kommt jemandem das bekannt vor?
In Quito laesst es sich ganz gut aushalten, wir haben eine tolle Unterkunft von AirBnB, 13 Euro/Zimmer, es gibt eine kleine Kueche, in der wir schon lokale Koestlichkeiten produzierten (gebratene Banane mit Koriandersosse). Highlight ist aber die tolle Dachterrasse, wo wir unseren morgendlichen Kaffee-Luxus geniessen. Am Ankunftstag zeigt sich der schneebedeckte Cotopaxi, dramatische Berglandschaften blitzen zwischen Wolken hindurch. Ich arbeite mich jetlag-aufwachenstechnisch von 3 auf 5 Uhr vor. Toll, als Spaetaufsteher mitDavos"zu reisen, so gibt es jeden Tag Kaffee ans Bett und Fruehstueck ist auch schon fast fertig ;-)
Die Stadt, Hauptstadt mit 2,2 Millionen Einwohner, erstreckt sich in Sued-Nord-Richtung in einem Tal, man hat haeufig schoene Blicke und die Orientierung faellt nicht schwer. Man faehrt Bus, 25 Dollarcent, und Taxi, so zwischen 1,5 und 3 Dollar (US-Dollar haben die hier als nationale Waehrung) ueberall hin (wenn der Taxifahrer nicht grad am Taximeter rumtippselt - habe ihn ueberfuehrt, konnte mich aber nicht durchsetzen...).
2800 m fuehlen sich so an: Man denkt man ist im Skiurlaub, wir nennen es "Davos", man tritt auf eben unsere Dachterrasse und ist geblendet, es ist frisch, sehr frisch, kalt ohne die Sonne sogar, nachts empfindlich kalt, eben fresh. In der Sonne aber knallig heiß: Sogar ecuatorianische Apotheken verkaufen Sonnencreme erst ab Faktor 50... Und ich habe schon eine feine Windbreakerjacke zum knappen Gepaeck dazugekauft.
Das Land ist klein, es wirkt sehr gut organisiert, hat die Schwellenlandschwelle schon ueberschritten, jedenfalls hier in der Stadt (wo ist das 5200 Dollar BIP?). Von Quito aus kann man wesentliche Ausfluege machen: Vulkane, Berge, Seen, den AEQUATOR selbst, sogar noch Regen- bzw. Nebelwald in den tiefergelegenen Abschnitten.
Viele Touristen trifft man nicht, selbst am Aequatordenkmal, das ein Riesen-Touridorf ist, sind ueberwiegend Suedemerikanische Touristen unterwegs, Venezolaner, Kolumbianer haben dominiert, ein paar Europaeer natuerlich auch, bei Oesterreichern scheint das Bergland beliebt, Deutsche haben wir eigentlich noch nicht getroffen. Alle sind freundlich zugewandt und freuen sich ueber mein gutes Spanisch.
Aber heute habe ich leider den Blues, Begleitung U. ist krank geworden, hat in der Nacht sich mehrfach uebergeben muessen, so dass unsere Fahrt nach Mindo heute geplatzt ist und ich die Stadt alleine erkunden muss. Und ich wieder akute Angst vor dem Alleinreisen bekomme... Und seltsamerweise fuehle ich mich unsicherer als mit den doch an sich fremderen Indonesiern. Okay, ich erwarte wohl wieder zu viel auf einmal von mir und der Welt.
Was hat Freundin U.? Sie meint Norovirus, ich meine Hoehenkrankheit. Gestern war naemlich unsere erste Bergtour. Akklimatisierung. Auf 4200 m Hoehe... Es war TOLL!!! Es wird noch hoeher gehen... Spaeter mehr dazu... im naechsten Post...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen