Die eine oder andere Träne rollt.
Auf Wiedersehen!
China: Mit Daniela von Peking nach Hongkong,dann nach Singapur und mit T. nach Borneo, Malaysia. Rückflug aus Kuala Lumpur.
Baños (de las aguas de la santa Maria - oder so) heißt übersetzt Bäder, und baden tue ich hier den ganzen Tag, aber nicht in heißen Thermalquellen, die hier aus dem aktiven Vulkan kommen... Sondern bei ca. 18°C morgens im Regen, dann in klammem Wetsuit in Wasserfällen beim CANYONING ("abseiling" über Wasserfälle) , oder danach auf Mountainbiketour in der Gischt des riesigen Wasserfalls! Und dann schließlich unter der lauwarmen Dusche im Hotel...
Hatte dafür heute nette Begleitung von einem Chilenen, Max Muster, kein Witz, sein Spanisch ist so lustig anders, dass ich immer zweimal nachfragen muss, vor allem beim Rauschen des Wasserfalles!
Obwohl es hier sehr schön ist, morgen früh geht es definitiv an die Küste! Genug von Bergen, genug von Regen, und Wasser nur noch salzig und mit Wellen bitte!
16.10.2014
...und eine kleine Geburtstagsfeier.
Die Soße von Kartoffeln und Reis war sehr lecker, aus gerösteten und gemahlenen Kürbiskernen. Die Leute sind arm: Es gab kein Fleisch (ein Glück), aber sie entschuldigten sich dafür.
Der Geburtstaghabende Vater ist ca. 65 Jahre alt, arbeitet auf dem Bau und ist vor einer Woche vom zweiten Stockwerk u.a. auf den Kopf gestürzt. Gott sei Dank ist nichts passiert, aber es wäre ja auch egal gewesen, da kommt kein Notarzt mit "Polytrauma-Alarm" (Arlamierung 'Sturz aus grosser Höhe') und Ganzkörper-CT. Auch Staunen heute uber meinen Bericht zum deutschen Sozialversicherungssystem.
Evellyn verdient 300 $ im Monat für die Arbeit im "Yellow Guest House", sie wohnen aber auch dort. Ich zahle 25/Tag.
Auf dem Pferd mit Evellyns Mann erkunde ich die ganze Umgebung des Kleinstädtchens Cotacachi, vorbei an Quinoa- Feldern und im Hintergrund immer wieder Blicke auf die umgebenden Berge. In bestimmte Bereiche ist erst vor acht Jahren fließendes Wasser gekommen. Allgemein geht es voran, in Ecuador. Aber langsam...
Morgen fliege ich in den Amazonas Regenwald zu einer fünftägigen Kanutour unter deutscher Organisation.
Aber es ist doch traurig, hier wegzufahren!
4.10.2014
Der Autofahrer meines Vertrauens sagt am Vortag ab und organisiert einen jungen Freund als Chauffeur: Edison, 25 Jahre, fährt Auto seit 4 Jahren und hat doch leicht unter mir als Beifahrerin zu leiden. Ist aber auch schlecht, wenn die mit Karte und Reiseführer bewaffnete Touristin das Ziel besser kennt als man selbst...
Zunächst sind knapp zwei Stunden Fahrt auf der mautpflichtigen und teils dreispurigen Panamericana angesagt, ich bin zunächst reichlich unentspannt und frage mich und später auch Edison, ob hier denn kein Rechtsfahrgebot und Linksüberholen gelte. Auch das Anhalten auf der Schnellstraße als "wir" uns nicht ganz sicher mit dem Weg sind stresst mich irgendwie - nicht zu vergessen, ich zahle 60 $ für die Fahrleistung, und bin schon primär unglücklich darüber... Der junge Mann trägt auch nur ein T-Shirt, dabei geht es auf windige und neblige 3800 m hinauf! Ich solle mir keine Sorgen machen, er sei daran gewöhnt! Später kann ich ihm (typisch gut ausgerüstete Deutsche) aber doch noch eine Jacke leihen.
Nach Ankunft im Dorf El Angel merke ich aber, dass es sich gelohnt hat, in das Auto zu investieren. Locker wäre ich mit zwar mit einmal Umsteigen für ca. einen Dollar hier angekommen, aber in der doppelten Zeit, und hätte mir Unterkunft und noch immer einen weiteren Transport in die Naturreserve hinein organisieren müssen. Das Dorf zeichnet sich durch eine wunderschöne alpine landwirtschaftlich genutzte Umgebung und einen tollen zentralen Dorfplatz aus, der hier aus ungewöhnlichen beschnittenen Baum-Skulpturen besteht. Alle Dörfer der Gegend haben am Eingang reichlich naive "Kunst ohne Erbarmen" (Reiseführer O-Ton), die entweder religiöse Motive oder Dorfleben (riesige bunte Menschen hinter noch riesigeren Kühen - leider kein Foto) zeigen. Ach ja Foto: Der Kamera-Akku liegt frisch nach Aufladung zuhause, es muss das olle Handy ausreichen!
Ein Schild weist uns sogar den Rest des Weges: Es sind nur noch 17 km! Die Steinpiste ist so huckelig dass wir eine Stunde brauchen... Edison lässt sich mit stoisch-freundlichem "Claro!", dem meist gesagten Wort des Tages ;-), erklären, wie man bei einem heckgetriebenen Wagen auf glitschiger Strecke vorne die Kontrolle über die Lenkung verliert...
Schließlich ändert sich die Landschaft, wo es im Vergleich zu meiner Unterkunfts-Gegend schon hügelig grün geworden ist - ich sage zu Edison: Und so sieht Deutschland aus, auch mit den schwarzweißen Kühen! - da arbeiten wir uns huckelig weiter hoch, hinein in den Nebel und da tauchen sie schließlich auf: Die Frailejones!!!
Kein weiter Blick ist möglich, Horizont verschwimmt mit Himmel, die Stimmung ist einzigartig verwunschen. Schwarze Stämme, welche schützend von den umgeknickten alten Blättern umgeben sind, pelzige Köpfe mit gelben, sonnenblumenartigen Blüten, und ein ganz eigenartiger Geruch hängt in der Luft. Es handelt sich um die Familie der Asteracea (wie eben diese Sonnenblume, das verrät mir später Wikipedia), nur angepasst an den stetigen Wechsel von intensiv brennendem Sonnenschein, Nebel, relativer Trockenheit und Nachtfrost auf Höhen über 3500 m Höhe.
Es ist absolut still, ein 4x4 Jeep mit Parkrangern kommt uns entgegen und am Eingang werden wir mit Handschlag begrüßt und müssen uns, wie überall in Ecuador, mit Reisepassnummer und weiteren detaillierten Angaben eintragen. Der Eintritt ist allerdings kostenlos, unter der Woche kämen laut Parkranger so 20 Personen vorbei, an einem Wochenende ca. 40. Die Reserve befindet sich im nördlichsten Zipfel Ecuadors und grenzt dort an Kolumbien.
Los geht es auf einem befestigten Wanderweg, den angekündigten See entdecke ich erst in letzter Minute, da der Nebel ihn kaum freigibt, es nieselt auch, aber die Landschaft ist märchenhaft, aus dem Nebelsee scheint sogleich ein Fabelwesen aufzusteigen. Man denkt über Filme nach, die hier erst noch gedreht werden müssten, allerdings würde das Filmteam mächtig leiden, sofern es nicht ausreichend akklimatisiert ist. Auch ich muss wieder ganz kleine Schritte machen beim Aufstieg auf die 3800 m des Aussichtspunktes "Mirador de los Corazones Sanos" (der gesunden Herzen).
Entspannt von der Einzigartigkeit des Ortes arbeiten wir uns die Buckelpiste wieder herab und nochmal 15 km und mit geringfügig besserer Streckenführung zur zweiten Attraktion der Reserve, den Polylepis-Wäldern. Dies sind Bäume aus der Familie der Rosenartigen, die ausschließlich in den Anden und dort in Höhen bis zu 4500 m vorkommen. Die Baumgrenze in unseren Alpen liegt bei 2000 m - aber hier ist es ja doch viel wärmer. Die Bäume blättern ihre Rinde papierartig ab, wohl als Isolierschicht, sie wachsen sehr langsam, ihr Holz ist extrem hart, und die Blätter wiederum winzig klein. Sie verbrauchen kaum Wasser, im Gegensatz zu dem hier allgegenwärtigen eingeschleppten Eukalyptus, der Böden regelrecht austrocknet, in diesen Höhen aber eh nicht mehr zu finden ist.
Der Weg zum Polylepis führt wieder durch Alpenvorland mit Kartoffelplantagen und Kühen, wieder registrieren wir uns, und laufen dann es bisschen. Die Bäume sind knorrig und erneut wie verwunschen mit der papieren Rinde und den Flechten die darinhängen, aber die Energie ist schon in den Buckelpisten geblieben und die umgebenden Lorbeerbäume rufen bei mir wieder starke Erinnerungen an meine geliebten kanarischen Inseln hervor...
Auf dem Rückweg gibt die tiefstehende Sonne den nun trockenen Bergen, durch die wir auf der Panamericana kommen, ein neues Glänzen. Auf dem Weg in unsere Heimatprovinz Imbabura durchqueren wir das überaus warme, aber grüne und fruchtbare Valle del Chota, das seinerseits von den trockensten Wänden eingerahmt ist. Dann tauchen endlich wieder die mir vertrauten Umrisse Imbabura (4600 m) und Cotacachi (4900 m) auf.
Überallhin möchte man in dem Sonnenuntergangsrot wieder schauen und fotografieren. Ich höre über Kopfhörer mein Hörbuch (Der Schwarm - toll, spannend!!!) und bin trotz ständigen langsamem Linksfahren froh, mich um gar nichts mehr kümmern zu müssen.
3.10.2014
Fotos scheinen in umgekehrter Reihenfolge abgebildet :-(
Liebe Freunde des Abenteuers,
Ich bin soeben geheilt worden.
Alle bösen Geister sind mir mit Hilfe des Rauches einer Zigarette, zwei Eiern und im Austausch gegen das Kleingeld in meiner Hosentasche entzogen worden.
Alle anderen mussten rausgehen, aber der laufende Fernseher hat dabei fast gar nicht gestört!
Leider, leider verbot mir der Anstand, während der Prozedur Fotos zu machen, und in der dunklen Einraum-Hütte hätte mein Handy auch herzlich wenig aufgezeichnet.
Tätig wurde die Mutter des jungen Mannes auf dem Foto, Marco, der Ehemann von Evellyn, die das Mädchen für Alles (und neben mir auch einzige Anwesende) in meiner schnuckeligen Pension in Cotacachi ist. Marcos Familie gehört, wie die Mehrheit der Equatorianer hier in den Anden, zu den Indigenos, die primär Kichwa sprechen.
Und siehe da, ich fühle mich tatsächlich besser, denn das ist doch eines der Erlebnisse, die mir ja als so ganz normale Reisende nicht passiert wären. Meine westliche medizinische Diagnose und Massnahmen wollen wir mal nicht überbewerten. Habe schon gleich wieder mehr Appetit!!!
Kann ich das zukünftig nicht auch in Deutschland in der Notaufnahme anwenden?
30.9.2014
Hier muss ich erst noch schreiben, vier Nächte auf einem Segelkatamaran, es fühlt sich an wie vier Wochen.
Aber es ist nur ein kurzer Moment mit WLAN im Restaurant vor der Weiterfahrt auf die Insel Isabela. Daher nur wenige Impressionen, die Tierbilder habe ich mit der richtigen Kamera gemacht. Und die Videos erst, vom Unterwasserspielen mit den Galápagos-Sea-Lions ;-)
Es lockte bereits am ersten Tag der COTOPAXI im Hintergrund mit seinen 5897 m, den man von bequemen 4600 m aus besteigen kann. Am 11.9. nun starten wir unsere erste kleine Bergtour auf Quitos Hausberg Pichincha:
Das Taxi bringt uns 200 Hoehenmeter ueber unserer Unterkunft zum Teleferico - wir wollen uns ja nicht zu frueh verausgaben... Gute Wahl.
Hoch auf knapp 4000 m geht es in der Gondel mit einem uns vollabernden US-Amerikaner. Oben warnen Schilder: Alte und Kinder, Herzkranke sollen hier nicht weiter, der typische suedamerikanische Tourist trotzdem in Flip Flops, oder mit Absaetzen... Die bleiben natuerlich an dem Aussichtspunkt.
Wir gehen gaanz langsam los, Sprechdyspnoe, Fuss vor Fuss, mich erinnert es wahlweise an den Lake District oder an Teneriffa (was erinnert mich nicht an die Insel meines Herzens, Teide, 3700 m, bislang auch mein hoechster Berg), es ist weit und hoch und es gibt keine Baeume, ab und an etwas schroffer, steiler, dort wo kein WInd und mehr Feuchtigkeit ist auch dicht bewaldet, weiter unten menschlich geformte Kulturlandschaft, welche alpin wirkt. Wenn man sich umdreht liegt unten ind er Talsenke Quito.
Wir ueberpruefen ab und zu mal unsere Herzfrequenz ("...geht noch"). Es ist weniger kalt als gedacht, und es geht wirklich nur sehr langsam bergauf. Die uns angebotenen Pferde lassen wir links liegen (die Armen, stehen doesend da und sehen aus als daechten sie: Hoffentlich will nicht so ein daemlicher Tourist gleich hier hochgetragen werden). Unglueklicherweise ist es wolkig, leider kein Blick auf den schneebedeckten Cotopaxi, auch der Gipfel des Hausberges hier (Pinchincha) liegt in den wolken, aber es ist sehr schoen und wir AKKLIMATISIEREN ja nur, es ist egal wie weit wir kommen. Unter einem sehr laut und sehr unheimlich knisternden Hochspannungsmast kehrt U. schliesslich um, ich darf aber noch etwas weiter, bin begeistert wie meine Lunge uind mein Herz so klarkommen und mein Gehirn offensichtlich schon Hypoxie gewohnt ist - denn mir geht es gut, oder ist das schon Zeichen ebendieser Hypoxie? Eine Buchempfehlung an diesem Punkt: Jon Krakauer - In eisige Hoehen.
Und noch einen weiteren kleinen Bergruecken goenne ich mir bis etwa 4200 schaetzungsweise, und dann beeile ich mich, springe uebermotiviert nach unten, will U. nicht warten lassen, bin hoeheneuphorisiert. Alle die mir entgegenkommen hassen mich dafuer, runter gehts so leicht, hoch hab ich doch auch gekeucht, ihr Bergkumpanen!
Am Nachmittag glueht mir das Gesicht. Trotz bedeckenden Wolken und 50erSonnencreme. Ich bin muede, aber habe Blut geleckt und melde mich direkt zum Halbmarathon an - Hoehentraining!!!
U. liegt im Bett und hat Kopfschmerzen, muss schlafen.
Ich ziehe los und organisiere endlich eine ecuatorianische prepaid-Telefonkarte > Gegen die Angst vor der moeglicherweise kommenden Einsamkeit - nun kann ich wieder rund um die Uhr mit Euch Allen Whats Appen!
Zum Abendessen gibt es - nicht mehr viel.
Man isst hier gut Mittag und dann frueh zu Abend. Das verpassen wir immer. Um 19:00 daher nur noch das was es gibt in dem Mini-Privat-Garagen-Essensding der dicklichen Mami ums Eck: Milch-Mais und Empanadas del viento, welche exakt so aussehen wie Bathura mit ein bisschen Schafskaese darin und der Milch-Mais, Morocho con leche, eben Milchreis.
3 Stunden spaeter kotzt U. und die Gastgeber trinken zwei Flaschen Wein mit Freunden auf der Dachterrasse. Also quasi genau ueber uns. Ich hatte schon bessere Naechte. Aber mir geht es gut, wo ich doch sonst bei jedem Magen-Darm-Infekt "Hier! Ich!" schreie. Deshalb tippe ich doch auf Hoehenkrankheit.
Das ist auch die Diagnose von unserem lieben Gastgeber Gabriel am naechsten Morgen. Er hat uebrigens 8 jahre im "russischen" Teil der Ukraine gelebt - leider nicht so gespraechig darueber. U. geht es schon besser, aber sie bleibt im Bett und an die Fahrt in den Dschungel nach Mindo ist nicht zu denken. Von Gabriel kriegt U. Oregano-Tee fuer den Magen, und Kokablaetter zum Kauen: Das ecuatorianische todsichere Mittel gegen die Hoehenkrankheit!
La Linea equinoccial und ne Menge lustiger Nepp, angeblich wiegt man auf dem Äquator weniger, ich wog dagegen mehr!
Der Taxifahrer, Wilson, der mal in Bad Godesberg, Bonn, gearbeitet hat, war sich ausserdem sicher, dass der Meridian von Greenwich und der Äquator sich an dem Punkt treffen.
In Wirklichkeit liegt er übrigens noch ne Spur weiter nördlich...
Dann noch Visit beim Krater von Pululahua, eine schöne bewohnte Caldera.
Der Flug mit KLM war kalt und thrombotisch lang, aber das Essen das beste das ich je in einem Flugzeug erhalten habe. Das Flugzeug hat uns dann auf 2800 m ausgespuckt, waeren wir vor 1,5 Jahren hierher gekommen waere es eine Landung gewesen wie auf dem Flughafen Tempelhof, mitten in der Stadt, aber schlimmer: Umgeben von ein paar Fuenftausendern, eingerahmt von ein paar Hochhaeusern, zwei enge Bahnen nebeneinander... Jetzt ist der Flughafen ein Park. Kommt jemandem das bekannt vor?
In Quito laesst es sich ganz gut aushalten, wir haben eine tolle Unterkunft von AirBnB, 13 Euro/Zimmer, es gibt eine kleine Kueche, in der wir schon lokale Koestlichkeiten produzierten (gebratene Banane mit Koriandersosse). Highlight ist aber die tolle Dachterrasse, wo wir unseren morgendlichen Kaffee-Luxus geniessen. Am Ankunftstag zeigt sich der schneebedeckte Cotopaxi, dramatische Berglandschaften blitzen zwischen Wolken hindurch. Ich arbeite mich jetlag-aufwachenstechnisch von 3 auf 5 Uhr vor. Toll, als Spaetaufsteher mitDavos"zu reisen, so gibt es jeden Tag Kaffee ans Bett und Fruehstueck ist auch schon fast fertig ;-)
Die Stadt, Hauptstadt mit 2,2 Millionen Einwohner, erstreckt sich in Sued-Nord-Richtung in einem Tal, man hat haeufig schoene Blicke und die Orientierung faellt nicht schwer. Man faehrt Bus, 25 Dollarcent, und Taxi, so zwischen 1,5 und 3 Dollar (US-Dollar haben die hier als nationale Waehrung) ueberall hin (wenn der Taxifahrer nicht grad am Taximeter rumtippselt - habe ihn ueberfuehrt, konnte mich aber nicht durchsetzen...).
2800 m fuehlen sich so an: Man denkt man ist im Skiurlaub, wir nennen es "Davos", man tritt auf eben unsere Dachterrasse und ist geblendet, es ist frisch, sehr frisch, kalt ohne die Sonne sogar, nachts empfindlich kalt, eben fresh. In der Sonne aber knallig heiß: Sogar ecuatorianische Apotheken verkaufen Sonnencreme erst ab Faktor 50... Und ich habe schon eine feine Windbreakerjacke zum knappen Gepaeck dazugekauft.
Das Land ist klein, es wirkt sehr gut organisiert, hat die Schwellenlandschwelle schon ueberschritten, jedenfalls hier in der Stadt (wo ist das 5200 Dollar BIP?). Von Quito aus kann man wesentliche Ausfluege machen: Vulkane, Berge, Seen, den AEQUATOR selbst, sogar noch Regen- bzw. Nebelwald in den tiefergelegenen Abschnitten.
Viele Touristen trifft man nicht, selbst am Aequatordenkmal, das ein Riesen-Touridorf ist, sind ueberwiegend Suedemerikanische Touristen unterwegs, Venezolaner, Kolumbianer haben dominiert, ein paar Europaeer natuerlich auch, bei Oesterreichern scheint das Bergland beliebt, Deutsche haben wir eigentlich noch nicht getroffen. Alle sind freundlich zugewandt und freuen sich ueber mein gutes Spanisch.
Aber heute habe ich leider den Blues, Begleitung U. ist krank geworden, hat in der Nacht sich mehrfach uebergeben muessen, so dass unsere Fahrt nach Mindo heute geplatzt ist und ich die Stadt alleine erkunden muss. Und ich wieder akute Angst vor dem Alleinreisen bekomme... Und seltsamerweise fuehle ich mich unsicherer als mit den doch an sich fremderen Indonesiern. Okay, ich erwarte wohl wieder zu viel auf einmal von mir und der Welt.
Was hat Freundin U.? Sie meint Norovirus, ich meine Hoehenkrankheit. Gestern war naemlich unsere erste Bergtour. Akklimatisierung. Auf 4200 m Hoehe... Es war TOLL!!! Es wird noch hoeher gehen... Spaeter mehr dazu... im naechsten Post...