Also einfach weiter, klein, klein, zwischen dem Palmöl suchen wir den Dschungel!
Wir finden einen Teil von ihm in Sepilok. Hier gibt es das "Sepilok Orang Utan Rehabiliation Center", kurz SORC. Die rostroten Waldmeschen haben hier 4200 Hektar Urwald für sich. Sie werden aufgepäppelt, wenn sie irgendwo in schlechtem Zustand aufgefunden wurden, und eventuell eines Tages umgesiedelt, wenn es wieder möglich ist.
Ich weiß jetzt, wieviel ein ha sind: 10000 Quadratmeter, oder 100 x 100 m. Wurzel ziehen, und 4200 ha schrumpfen auf ca. 6,5 x 6,5 km Fläche. Immerhin hat meine Referenz für alles flächenhafte, das Tempelhofer Feld, angeblich nur 355 ha, passt also über zehn mal dort hinein.
Die Primaten leben halbwild dort. Es gibt aber zwei mal am Tag eine Fütterung, damit wir Touris auch was zu gucken haben! Es war milde, denn Massen an Bananen und süßem Zuckerrohr wurden nicht grad verschenkt, und es kamen nurmehr fünf Tiere und somit auch sicher nicht alle Bewohner dorthin. Diese Plattform ähnelt doch mehr einem Zoo, wobei eben dahinter ein Gelände von 4200 ha sich erstreckt. Wir gucken einigen Leuten über die Schulter und sind doch eher enttäuscht - werden wir auch noch wahre echte "freie" Waldmenschen zu sehen bekommen?
Wir haben einige Kilometer entfernt eine tolle Unterkunft, Paganakan Dii, von unserem Balkönchen reicht der Blick auf ein kleines Reststück Wald und wir sitzen um 6:00 in der Morgenstimmung schon dort und schauen den Vögeln beim Aufstehen zu, unter anderem sehen und hören wir die großen Hornbills und viele kleinere Vögel, alle in verschwenderischen Metallictönen glänzend, sowie sehr viele putzige braune und schwarze Schönhörnchen, von mir "Borneo Kokoshörnchen" getauft, weil sie so schön durch die Palmen und in den höchsten Wipfeln herumhüpfen. Auch ein großer Monitorlizard, also bestimmt 1,3 m Gesamtlänge mit Schwanz, bewohnt das Gelände und springt mehrfach lautstark aus der Sonne des Gehweges in das Gelände.
Im "Rainforest Discovery Center" hätten wir noch mehr Zeit verbringen können, es gibt es eine Stahl-Baumkronenweg, von dem aus wir noch ein paar interessante Vögel sehen und jede Brise Wind uns eine Freude ist. Es ist inzwischen nämlich sehr warm geworden. Die Luft lässt sich teils schneiden, die wenigen Momente im prallen Sonnenschein fließen wir mehr dahin als dass wir gehen.
Also zurück in unsere Lodge - da kann man auch ruhig nochmal duschen, es ist doch so schön dies an der freien Luft zu tun! Und wir gehen wieder früh schlafen, und stehen wieder früh auf, und schauen wieder den Vögeln bei den Morgenaktivitäten zu. Heute mittag geht es weiter, an die Kinabatangan-Reserve.
Dort werden wir den Vögeln übrigens nicht nur beim Aufwachen zusehen, sondern auch beim Schlafen...
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